02/07/2024 0 Kommentare
“Ich will mich als erwachsener Mensch taufen lassen - geht das überhaupt?”
“Ich will mich als erwachsener Mensch taufen lassen - geht das überhaupt?”
# Theologie

“Ich will mich als erwachsener Mensch taufen lassen - geht das überhaupt?”
Aber ja: Es “geht” nicht nur - mit der Taufe Erwachsener hat einmal alles angefangen.
Doch worum geht es dabei eigentlich? In der Bibel finden wir eine Art Definition dessen, was christlicher Glaube ist. Glauben bedeutet: das, was wir hoffen, ist Wirklichkeit; das, was wir nicht sehen, bestimmt unser Leben.
So beschreibt es der Verfasser des Hebräerbriefes (Kap. 11, Vers 1).
Es geht also beim (christlichen) Glauben nicht darum, allerhand für möglich zu halten, was an und für sich eher unwahrscheinlich - um nicht zu sagen: unglaublich - ist. Es geht vielmehr um ein Vertrauen in Gott, das durch das Leben trägt - in guten und in schweren Zeiten.
Wer an Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, glaubt, läßt sich taufen. Eine andere “Bedingung” ist nicht zu erfüllen - und es ist nie zu spät für die Entscheidung, sich taufen zu lassen.
Allerdings: “Enttauft” werden kann man nicht, auch wenn die Freiheit besteht, aus der Kirche wieder auszutreten, in die man durch die Taufe (und nur durch die Taufe) eintritt.
Man tritt mit der Taufe zunächst in jene Kirche ein, von der wir bekennen, sie sei die “Gemeinschaft der Heiligen” - die geglaubte Kirche, die von Jesus Christus selbst berufen wurde, “sein Leib” auf dieser Erde zu sein, und deren Glieder allen Menschen bezeugen (sollen), welche Hoffnung uns erfüllt, welche Liebe uns trägt, aber auch, welchen Anspruch Gott an jene stellt, die mit der Taufe entschieden haben, in ihrem Lebensvollzug Nachfolger:innen Jesu Christi sein zu wollen.
Aber diese Kirche hat auch eine “weltliche” Gestalt, nämlich als eine menschliche Einrichtung mit Regeln und Normen, mit einem Finanzmanagement und anderen Instrumenten, die nützlich und notwendig sind, damit eine derartige Organisation funktionieren kann. Da gibt es auch manch Überflüssiges, und - wo Menschen handeln, werden auch Fehler gemacht.
In aller Regel geht der Taufe eine gewisse inhaltliche Vorbereitung voran. Und dann gibt es auch noch ein wenig Bürokratie, damit hinterher alles sein Ordnung hat - schließlich gehen auch Rechte (z.B. das Patenamt zu übernehmen oder an kirchlichen Wahlen teilzunehmen) und Pflichten (etwa zur Zahlung einer Kirchensteuer) damit einher.
Was die Vorbereitung anbelangt, so kann man vielerlei tun - auch parallel: Gespräche mit Pfarrer oder Pfarrerin gehören irgendwann gewiß dazu, eigenes Bibellesen, die Teilnahme an einem Glaubenskurs oder Gesprächskreis über Glaubensfragen sind sicherlich hilfreich und sinnvoll, die Teilnahme an dem einen oder anderen - auch unterschiedlich gestalteten - Gottesdienst vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt, auf die man in der Evangelischen Kirche trifft, und ebenso auf verschiedene Frömmigkeitsformen und theologische Ansätze, die hier gelebt werden.
Also einfach hereinspaziert! (Man muß nicht Mitglied sein, um an Veranstaltungen der Ev. Kirche teilnehmen zu dürfen.)
Wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen!
Für das Pfarrteam: Stephan Schaar
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