Endlich wieder Winterkonzerte ...

Endlich wieder Winterkonzerte ...

Endlich wieder Winterkonzerte ...

# Orgel-Förderverein

Endlich wieder Winterkonzerte ...
... (warum eigentlich nur im Winter?)

Ohrwürmer Nr.? Ich kann wohl besser schreiben als zählen….

Es ist wie nach Hause kommen: Alles wie immer, mein Mann hat bereits um 18.00h das Haus verlassen um die Bar aufzubauen, ich bin wie fast immer solo im Konzert, die Kerzen leuchten mir heimelig entgegen beim Betreten der Kirche, mit einem Grinsen werden ich von Christian und Gabi begrüßt – ich weiß, ich husche wieder mit dem letzten Klang der Glocken auf meinen Platz.

Der Saxophonist mit Weste und Basecap, der Pianist mit T-shirt und Anzug, die Organistin in schwarz und Eva Blum im Hosenanzug. Also alles wie immer?

Keineswegs. Neues Konzert, neues Thema, neue Musik.

Das Motto des heutigen Abends lautet: „Talk of the town“. Sie haben richtig verstanden, es geht nur um Städte. Hymnen an die Heimatstadt, eine Liebeserklärung oder auch Sozialkritisches. Matthias Witting überrascht wie immer mit Wissen um die Songs: Las Vegas stellt einen Antrag bei den Elvis Presley Enterprises, ob sie „Viva Las Vegas“ als offiziellen Song der Stadt verwenden dürfen. Thomas Keller überrascht mit seinem unfassbar langen Atem, um seinem Sax einen besonders schönen Ton zu entlocken – nein, eigentlich überrascht er nicht, denn ich weiß um sein Können. „San Francisco“ ist ein Auftragssong, um das Festival um jeden Preis in friedfertige Bahnen zu lenken, was tatsächlich hervorragend funktioniert. Als Eva Blum sich beim Intro dann Blumen ins Haar steckt, entlockt sie den Kehlen des Publikums ein raues Lachen. Ich muss immer noch schmunzeln, landet sie mit ihrer Showeinlage doch irgendwo zwischen dem Aussehen eines Außerirdischen und den Olchis. Überhaupt - die Intros sind gewohnt kurzweilig und noch neu, wenn sie als Interview daherkommen, als würde der Künstler jetzt Rede und Antwort stehen.

Nach einer Pause geht es weiter, für mich an der Zeit doch endlich mal dem Orgelförderverein ein dickes fettes Danke auszusprechen für all die Zeit, die ihr investiert, dieses Ambiente zu schaffen, die Akustik zu optimieren, Kamera und Beamer zu installieren, alle und alles ins richtige Licht zu rücken, die leckeren Brezeln, damit man nicht völlig beduselt vom Wein nach Hause schwankt.

So, wo soll ich weitermachen? In New York, am Tina Turner Highway in Nutbush, in Liverpool oder in Philadelphia, als gewünschter Song zum Film oder doch in unserer Heimatstadt Berlin? Eine Geschichte jagt die nächste, spielend wechselt Thomas Keller zwischen Alt- und Tenorsaxophon hin und her, Karolina Juodelyte zieht alle Register, Matthias Witting trifft alle Tasten und Eva Blum verhaspelt sich nicht. Herausragend für mich das von Matthias Witting auf den Leib von Thomas Keller geschneiderte Solo von Belfast Child. Wahnsinn.

Die Zugabe „House oft the rising sun“ hält dann auch den Letzten nicht mehr auf den Sitzen und es gibt standing ovations.

Meine Lieblingsstadt war nicht vertreten – ich hätte da „Vienna Calling“ im Angebot…

Ich grüße euch herzlich und freue mich auf die nächsten Winterkonzerte mit Euch.

Dagmar Suhr

 

 

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