Orgeln südlich von Berlin

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# Orgel-Förderverein

Orgeln südlich von Berlin

Bei der Mitgliederversammlung des Orgel-Fördervereins im April diesen Jahres wurde über frühere Ausflüge (Spargelessen in Brandenburg/Havel, Besuch verschiedener Orgeln in Berlin) sinniert. Ob nicht Ähnliches erneut stattfinden könnte? Also fand der Vorstand einen Termin; Christoph Wilcken wurde angefragt, sich Orgeln im brandenburgischen auszugucken. die jeweilige Kirche zu öffnen und nach Möglichkeiten zu fragen, ob die Orgeln auch klingen dürfen.

Innerhalb des Vereins wurden Interessierte gesucht und gefunden, sodass mit drei Kleinbussen (Gemeinde, Kirchenkreis und Christian Müller) am 22.06.2023 früh gestartet wurde.

In Königs-Wusterhausen besuchten wir die ev. Kreuzkirche. Dort sangen wir ein Morgenlied und hörten der von Hendrik Ahrend in 2010 neu erbauten Orgel einfach zu. Sie ist im barocken Stil (mit flexiblem Wind) und hinter einer historischen Fassade gestaltet.

Weiter ging es nach Baruth/Mark. Dort öffnete uns Pfarrer Sehmsdorf die Kirche St. Sebastian und gab eine Einführung in die Entstehung der Kirche, zur Orgel und zur heutigen Problematik der Kirche.

In der Mittagszeit erreichten wir Luckenwalde. Dank guter Vorplanung konnten wir im Parkcafé Luckenwalde gemütlich und stressfrei zu Mittag essen.

Um 14:00 h erwartete uns die Kantorin in der Kirche. Die St. Jacobi-Kirche hatte 1894 eine Orgel der Gebrüder Dinse (Berlin) mit 27 Registern auf pneumatischer Kegellade erhalten. 1940 – 1943 durfte der aus seiner Werkstatt vertriebene Orgelbauer Gustav Heinze (Sorau) das Instrument auf 44 Register erweitern und auch elektrifizieren. 1944 bezeichnete der damalige Orgelsachverständige das Instrument als "... eine einzigartige Symbiose aus spätromantischen und neo-barocken Klangwelten". Seit dieser Zeit soll die Orgel weder gereinigt noch generalüberholt worden sein, dennoch ist sie – mit Abstrichen – noch immer bespielbar.

In der Jüterboger St. Nikolai-Kirche überraschte uns nicht nur die große, glanzvolle Orgel. Auch ein frischer Weihnachtsbaum stand mitten in der Kirche. Kirchenmusikstudent Johannes Sell erklärte uns, dass hier am kommenden Sonntag – unter den traditionellen Klängen von Messias/Weihnachtsoratorium – am Weihnachtsbaum getauft werden soll (2023 ist offiziell ‚Jahr der Taufe‘!). Ein weiteres Highlight war ‚die älteste Orgel Brandenburgs‘, ein Orgelpositiv von Christoph Werner mit fünf Registern (1657), das im Altarraum von St. Nikolai aufgestellt ist.

Die Besichtigungstour fand ihren Abschluss in Treuenbrietzen, in der Kirche St. Marien. Die 1740 von Joachim Wagner eingebaute barocke Orgel mit 30 Register ist original erhalten, übrigens baugleich mit den Orgeln im Brandenburger Dom, in Wusterhausen und Angermünde. Die gründliche Kirchenführung übernahm Pf. i. R. Lüdendorf.

Gegen 19:00 h erreichten wir wieder unsere Heimat Tempelhof. Zurückblickend war es eine gelungene, runde Veranstaltung! Bei einer nächsten Gelegenheit mag überlegt werden, ob nicht ein Reisebus zu mehr gemeinsamem Reiseerlebnis führt.

Mal schauen …

Christian Müller

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