Kinderpilgertag in Paulus

Kinderpilgertag in Paulus

Kinderpilgertag in Paulus

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Kinderpilgertag in Paulus

Samstag, 14.10.2023, 7.30h, ich schaue aus dem Fenster. „Mist, es regnet.“ Also ist mein erster Gang zu meinem Handy, was sagt die Wetter-App? Ab 09.00h: Aufhören des Regens, danach bewölkt mit ein bisschen Sonnenschein.

„Gott kümmert sich“. So begrüßt Pauli die Kinder, aber er ist grummelig. „Das ist ja kein vollständiger Satz, worum kümmert er sich denn nun?“ Die Welt ist komplex und vielschichtig (das erklären wir natürlich kindgerecht) und die Schönheit der Welt wollen wir heute entdecken.

Mit zwei Glöckchen und einer Schatzkiste (die noch leer ist) pilgern wir los. Jeder, der etwas entdeckt, gibt dem Kind, das gerade das Glöckchen hat, Bescheid.

Kaum im Planscher klingelt es schon los, man hat den ersten Schatz entdeckt: Kastanie gefunden. Schatz Nr. 1 kommt ins Kästchen. Ist dieser Park wie andere Parks? „Nö, hier spritzt im Sommer Wasser“. Wir entdecken auch Schätze, die wir nicht mitnehmen können. Das Echo unter der Parkringbrücke – wer kennt es nicht. Auch den Rettungsring vom Kynastteich mit Leiter und Stange packen wir natürlich nicht ein, aber für den, der ihn benötigt ist er ein wertvoller Schatz. Weiß jemand, was die Skulptur am Ende des Kynastteiches darstellt? Sehr passend für uns, denn die heißt „Mutter mit zwei Kindern“. Hätten Sie es gewusst?  

Dann weiter in den Bäumerplan-Spielplatz. Wer hat denn die Steine dort gestaltet?

11 Jahre ist es schon her, dass ein Kunstprojekt der Hugo-Gaudig-Schule sie gestaltet hat. Der Stein bröselt, es steht nur noch go-Gaudig- Schule da. Wir nehmen es wörtlich und gehen weiter.

Pause, toben auf dem Spielplatz. Dann gibt es eine Überraschung der besonderen Art. Als wir den Weg Richtung Krankenhaus einschlagen, kommt die Erkenntnis: „Wir gehen ins Krankenhaus“ „Lasst euch überraschen“ war meine Antwort. Wir werden von Schwester Agnes in Empfang genommen. Sie ist natürlich keine Krankenschwester, sondern eine der fünf verbliebenen Ordensschwestern. Wir machen uns auf den langen Weg durchs Krankenhaus zur Kapelle. Wir werden ermutigt auf dem Weg ein Lied zu singen. - Erwischt, so aus dem Stand fällt einem gar nicht so schnell eins ein. Singend gehen wir dann doch durch die Gänge.

Dann stehen wir vor ihr, der Kapelle des St.Joseph Krankenhauses. Schwester Agnes animiert alle ganz leise und ruhig zu sein. Ich kann es kaum glauben, mucksmäuschenstill sitzen bzw. knien sie in den Bänken, man könnte eine Stecknadel fallen hören. Habe ich ein Klischee von einer Ordensschwester im Kopf? Ordensschwestern können eine Menge, aber wieso sollten sie gut mit Kindern können, haben sie doch kaum eine Möglichkeit dazu. Wunderbar geht sie auf die Kinder zu, holt sie da ab, wo sie stehen, geht liebevoll mit ihnen um. Ich bin am richtigen Ort um Abbitte zu leisten und bin um ein Vorurteil ärmer.

Da niemand außer uns da ist, können wir die Kapelle noch ein wenig weiter erforschen: Wo ist die Osterkerze, was ist drauf, was stellen die Fenster dar, wo ist die Maria und den Namensgeber des Krankenhauses finden wir auch noch. Und dann finden wir ihn, den Leitspruch des heutigen Tages „Deus providebit“, er steht in großen Lettern auf dem ehemaligen Eingang des St.Joseph-Krankenhauses.

Erschöpft von den vielen Erlebnissen erobern wir den Spielplatz im Hof des Krankenhauses.

Da dürfen die Kinder noch ein bisschen Detektiv spielen und ein paar Schuhspuren im Sand den Besitzerinnen zuordnen.

Wir überlegen, ob wir mit den Kindern „heimgehen“ und essen und spielen. Aber warum sie nicht allein entscheiden lassen? „Wollen wir noch den Jesus im Garten des Krankenhauses suchen?“ Was für eine blöde Frage. Der aufgeweckten Kindergruppe kommen wir kaum hinterher.

Sie finden ihn schnell. Gegenüber gibt es zwei Löcher in der Erde und eine Absperrung herum. Wir vermuten, dass vielleicht ein Baum ausgebuddelt wurde, aber wissen tut es niemand.

Als die Kinder während der Abschlussandacht von ihren Erlebnissen erzählen, ist einem Mädchen ganz klar, was wir gefunden haben: „Wir haben auch das Grab vom Joseph gefunden“. Na dann.

5 Stunden sind wie im Flug vergangen. Die Schatztruhe ist gut gefüllt.

Gott hat sich gekümmert, heute für uns auch freundlicherweise um das Wetter. Auch unser kleiner Pauli ist glücklich mit so viel aufgeweckten Kindern und so vielen schönen Erlebnissen. 

Dagmar Suhr
für das KiGo Team 

PS: Meine Korrekturleser*innen haben Beschwerde eingelegt, „was ist denn nun im Schatzkästchen gelandet, hat das Glöckchen noch öfter geklingelt?“. Eigentlich ist der Artikel doch schon länger als gewollt….Natürlich hat es noch öfter geklingelt, viele unterschiedliche Blätter sind drin gelandet, Knallerbsen, Sand vom Spielplatz, Rinde, Ahornnase, Samen und viele schöne Erinnerungen.

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