Orgel meets ….diesmal…. E-Bass

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Orgel meets ….diesmal…. E-Bass

# Orgel-Förderverein

Orgel meets ….diesmal…. E-Bass

Ich bin neugierig (eigentlich wie immer), wie wird das klingen, E-Bass und Orgel?

Erschlägt die Orgel den E-Bass, wird man den E-Bass ausreichend hören? Spielt der E-Bass unten, wie werden sie das Problem der Einsätze dann lösen?

Nun, wenn man zur Karla Kolumna dieser Gemeinde geworden ist, muss man sich schon im Vorfeld ein paar Gedanken machen, was erwarte ich, wie werden die akustischen Möglichkeiten genutzt werden.

Die „Air“ von Bach, nahezu jeder kennt sie. Egal wie der Tag war, man kommt runter und wird ganz ruhig. Dann stimmt der E-Bass als Soloinstrument ein Prelude von Bach an und  - wow – die Musik füllt die ganze Kirche aus und nein so richtig elektrisch klingt es nicht, der Sound ist voll und rund.  

Karolina Juodelytė und Mauricio Nader haben sich Stücke ausgesucht wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Die ersten Töne erklingen, die Bauch vibriert, tiefste Töne, sanft und zärtlich gespielt, erreichen mich ohne Umwege: Canon in D von Pachebel.

Nach der 1. Pause geht es mit „Memories“ von Mauricio Nader weiter, seine Grifftechnik bzw. Spielweise ist schon außergewöhnlich, auf wie viele unterschiedliche Arten man Instrumente bespielen kann….wirklich erstaunlich.

Südamerikanische Klänge aus der Heimat von Mauricio erklingen mit „Alturas“. Das nächste Stück überspringe ich mal eben, es hat meinen Musikgeschmack nicht so getroffen, aber faszinierend ist die Fußarbeit von Karolina. Legato mit Füßen spielen, hä? Wie geht das denn?

„Hidden loneliness“: Man hört es mit jeder Note, Einsamkeit in einem fernen Land, weitab von Zuhause und trotzdem verströmt dieses Stück nicht diese furchtbare Traurigkeit manch anderer Stücke. Es trägt mich weg von hier irgendwo hin, wo es schön ist, aber ich eben allein bin. Vielleicht berührt es mich besonders, weil mein Mann ja auch immer in den Winterkonzerten ist und trotzdem bin ich immer alleine hier, er ist für alle anderen da….

2.Pause, noch ein Wein bei meinem Männe holen…

Irgendwie finde ich den „Winter“ von Vivaldi verfremdet, ich weiß nicht woran das liegt, ob mich die Instrumentierung verwirrt. Es klingt schön, aber irgendwie fremd.

„Libertango“, als ich den Titel auf dem Programm sehe, assoziiere ich als erstes „liberta“ – „Freiheit“ und tatsächlich liege ich gar nicht so falsch, denn Piazolla schrieb einen futuristischen Tango, der die Strukturen des klassischen argentinischen Tangos aufbricht und dafür wurde er ganz ordentlich gehasst. Von mir wird er nicht gehasst, mir gefällt es ausgezeichnet.

Zum krönenden Abschluss:
„Bohemian Rapsody“ von Queen.  – Ohne Worte – „Bohemian Rapsody“ bleibt einfach „Bohemian Rapsody“. Wie Karolina verrät ist dieses Stück der Grund für die Zusammenarbeit mit Mauricio, mit dem sie heute Abend ihr 2. Konzert gibt, denn sie wollte dieses Stück auf jeden Fall an der Orgel spielen. Wie sagt man das eigentlich richtig?

Spielt man „an“ der Orgel oder „auf“ der Orgel? Am besten „mit“, nämlich mit Publikum und mit Applaus, so wie heute.

Dagmar Suhr

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