Pauli & die Detektive - Ein Rückblick auf den Kinderbibeltag 2019

Pauli & die Detektive - Ein Rückblick auf den Kinderbibeltag 2019

Pauli & die Detektive - Ein Rückblick auf den Kinderbibeltag 2019

# Arbeit mit Kindern

Pauli & die Detektive - Ein Rückblick auf den Kinderbibeltag 2019

„Suche den Frieden und jage ihm nach“

von Dagmar Suhr

Man kann diesen Psalm als Jahreslosung sehen oder auch als Thema für den diesjährigen Kinderbibeltag - beides ist richtig.

Pauli ist dazu bestens ausgestattet: mit einer Lupe, mit deren Hilfe er den Frieden aufspüren will. Und die Kinder nimmt er mit auf die Jagd – aber wer oder was ist denn eigentlich „der Frieden“?!? Pauli fragt einzelne Kinder, ob sie denn der Frieden seien – alle verneinen, Pauli ist ratlos .

Das hatte er sich irgendwie einfacher vorgestellt: ... also vielleicht ist das mit der Lupe ja keine so gute Idee? Er wird gefragt: „Ist es nicht komisch, sich mit einer Lupe auf die Jagd zu begeben?; ... womit jagt man denn normalerweise?“ Und die Kinder antworten sehr einfallsreich: „Gewehr … Pfeil und Bogen … Schwert … und Wurfstern“ als mögliche Jagdwerkzeuge.

Um niemanden zu erschrecken bleibt Pauli mal besser bei der Lupe, findet er. Erschrecken tun sich die Kinder dann doch, als die Wut plötzlich in Person von Rike gewaltig zur Tür herein stürmt. Hochrot, Türen schmeißend und tretend verlässt sie den Raum, ohne dass Pauli  beruhigen oder mit diesem Rumpelstilzchen ein Wort wechseln konnte. Darauf betritt die friedliche Sanftmut in Person von Madeleine den Saal, die sich an ihrem kuschligen Tier erfreut, über ihre Ruhe und Frieden berichtet. Sieht so der Frieden aus? (Dann hätten wir ihn doch schnell gefunden und alle könnten nach Hause gehen), aber da kommt ja noch wer rein, die Zerrissenheit in Person von Annika. Alle fühlen den Zorn, der über den Streit mit ihrem Freund in ihr brodelt und der verzweifelte Versuch sich nicht wie die Wut aufzuführen, aber auch den Frust, den friedlichen Weg zur Aussöhnung nicht zu finden.

Pauli sucht seine Lupe und erklärt den kleinen Detektiven in der Runde, dass sie sich jetzt auf die Suche machen werden, denn da muss doch geholfen werden. Vor allem mit Annikas Zerrissenheit – oder wie die Kinder es nannten „die, die so mittel war“ – hatten doch alle mächtig Mitleid. Also teilen die Kinder sich in kleinen Gruppen auf, um zu ergründen was Frieden ist und was nicht.

Zuerst wird auf einem Gewaltbarometer gemessen, was denn große Gewalt oder wahrer Frieden ist. Zum Beispiel „Das Geheimnis des Freundes verraten“ - wo würden Sie, liebe Leser das einordnen auf einer Skala von 1 bis 10? Genauso knifflig war es für die Kinder auch.

Daran schließt sich Astrid Lindgrens „Eine Geschichte über den Frieden“ an – nachzulesen unter http://www.kfd-region-dorsten.de/c5/files/8613/7553/4498/2010-04-19__Eine_Geschichte_ber_den_Frieden.pdf. Früher gehörten Schläge zur guten Erziehung, eine Mutter, die das nicht will, ist ein Exot. Als die Nachbarin sich über ihren Sohn beschwert, zweifelt sie und beugt sich, schickt ihren Sohn selbst eine Rute holen. Dummerweise findet er keine, aber er bringt einen Stein - so groß, dass er kaum in seine kleine Hand passt, - mit und erklärt seiner Mutter immer noch weinend, dass sie ihm doch damit noch viel mehr wehtun könne. Mit der Absurdität ihres Tuns konfrontiert, weint sie mit ihm und legt den Stein zur immerwährenden Mahnung auf das Küchenregal.

Die Spürnasen folgern daraus, dass Nachdenken hilft, um den Frieden zu bewahren. Sind wir nicht alle dem einen oder anderen gesellschaftlichen Zwang erlegen? Haben wir nicht alle schon mal was gemacht, was eine dritte Person zu uns gesagt hat ohne an die Folgen zu denken? Zur eigenen Erinnerung dürfen die kleinen Detektive einen Stein bemalen und mit nach Hause nehmen.

Nach einem leckeren Mittagessen berichten die Detektive wieder gemeinsam im Saal der immer noch verzweifelten Annika was sie so herausgefunden haben. Ja, nachgedacht habe sie schon, aber  ihre Gefühle sind einfach zu groß – die kriegt sie nicht „friedlich gedacht“.

Also machen sich zum Nachmittag drei Gruppen erneut auf die Suche, diesmal nach dem inneren Frieden.

  • Detektivgruppe 1: Zur Ruhe kommen kann ich durch Entspannun,
  • Detektivgruppe 2: Meine Wut und Energie kann ich rauslassen, 
  • Detektivgruppe 3: Musik und Bewegung hilft beim sich Wiederfinden.

Wie fühlt sich Frieden in mir an und wie kann ich ihn in mir schaffen. Er ist warm, ruhig und schön. Das gelingt bei Phantasiereisen und mit Hilfe von Igelbällen oder Kopfkraulern. Und diesen inneren Frieden kann ich sogar teilen und für jemand anderen machen, der vielleicht gerade in so einer Situation wie Annika steckt.

Mit Farbe darf die ganze Power und Energie an die Hauswand des Gemeindehauses gespritzt werden. Dies ist zwar nur einmalig möglich, weil das Gemeindehaus sowieso umgebaut und renoviert wird, zeigt aber: ich kann aktiv was tun um Wut loszuwerden, ich muss sie nicht an anderen auslassen. Danach geht es allen besser und wir können Situationen neu bewerten.

Beim Friedenstanz kann man alles geben: stampfen und boxen für die Wut, Positionen verändern, die auch im Kopf etwas verändern, Ruhe und Freude, weil man sich in Musik fallen lassen kann, sich nähern und loslassen, im Kreis begreifen, dass alle zusammengehören. Durch den Tanz wird der Prozess vom inneren Krieg zum eigenen Inneren und dem Frieden mit anderen dargestellt.

Zur abschließenden Andacht sind auch alle Eltern wieder dabei und hören gespannt zu was ihre Kinder so alles erlebt haben.

Auch das war eine Erkenntnis, nicht nur nachdenken hilft, sondern auch seinem Gegenüber zuhören.

Und an einen kann ich mich immer wenden, zu dem darf ich mit allem kommen: meiner Wut, meinen Fehlern, wofür ich mich schäme. Er hört mir immer zu: das ist GOTT und er ist immer und überall auf der Welt verfügbar.

Pauli sagt allen Helfern und Helferinnen „DANKE“ für die Unterstützung zum Kinderbibeltag.

Bis zum nächsten Jahr…

Euer Pauli-Dagmar

 

 

 

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