02/07/2024 0 Kommentare
Nach der Hochwasserkatastrophe: Den meisten Menschen fehlen die Worte
Nach der Hochwasserkatastrophe: Den meisten Menschen fehlen die Worte
# Allgemeines
Nach der Hochwasserkatastrophe: Den meisten Menschen fehlen die Worte
Gott verspricht: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
Laschet lacht. Wir haben die Bilder gesehen und - vermutlich alle - den Kopf geschüttelt. Was gibt es da zu lachen und zu feixen?!
Gewiß, liebe Gemeinde: Politiker*innen sind in einer Zwangslage, wenn wieder einmal mitten im Wahlkampf eine Flutkatastrophe das Land erschüttert: Man möchte den Eindruck vermeiden, nur für die Medien Empathie zu heucheln; aber ganz wegbleiben vom Ort des Schreckens - das geht halt auch nicht.
Doch man kann immerhin, wie unser Bundespräsident oder die Bundeskanzlerin das glaubhaft tun, vermitteln, daß man betroffen und im Grunde sprachlos ist. Man kann als oberster Kassenwart nüchtern zupackend finanzielle Hilfen in Aussicht stellen, und man kann als konservativer Ministerpräsident eine Verschärfung des umweltpolitischen Kurses ankündigen, der die Grünen in den Schatten stellt.
Was meines Erachtens gar nicht geht, ist eine Aussage wie die des Aacheners, wonach die Ereignisse eines Tages nicht die Politik der Zukunft bestimmen dürften.
Doch, genau das scheint jetzt dran zu sein - ebenso wie das endgültige Aus für die Atomkraft nach den Ereignissen von Fukushima.
Man nennt das Lernfähigkeit, und genau die erwarten wir zu recht von jenen, die an der Spitze unseres Staates Verantwortung tragen.
...soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter.
Meine Kinder schauen mich ungläubig an, wenn ich ihnen davon vorschwärme, wie ich in meiner Kindheit und Jugend Schlittschuhlaufen ging, und zwar auf der Krummen Lanke, nicht im Eisstadion.
Schwimmen gehen im See - das immerhin ist noch möglich und selbst für Frostbeulen wie mich in unseren Breitengraden mittlerweile ohne große Überwindung in die Tat umzusetzen. Doch bei näherer Betrachtung vergeht mir die Freude an diesem Sommervergnügen. Ja, mich fröstelt bei dem Gedanken, daß sich das Klima bei uns tatsächlich spürbar zu verändern begonnen hat. Und wenn erst einmal Sommer und Winter "aufhören", dann wohl auch bald Saat und Ernte, und zwar nicht in der Sahelzone, sondern in der Mark Brandenburg.
Als wir in der Schule im Lateinunterrricht lernten, daß dort, wo heute die Sahara ist, zu Roms Glanzzeiten sich Wälder erstreckten und Getreide wuchs, da konnten wir nicht fassen, wie man damals so unverantwortlich mit der Natur umgehen konnte. Heute wird Raubbau an den tropischen Regenwäldern und ebenso an den sibirischen Wäldern betrieben, um uns bei Ikea Möbel aus Holz zu Dumpingpreisen anbieten zu können - als hätten wir die Sintflut noch vor uns...
"Solange die Erde steht", wie hier übersetzt wurde, läßt Raum für die Assoziation: "Solange wir die Erde noch nicht (ganz) kaputt gemacht haben." Gemeint aber ist mit der biblischen Wendung "alle Tage der Erde" gerade das Gegenteil, daß nämlich Anfang und Ende der Schöpfung allein in Händen des Schöpfers selbst liegt.
Dieser Schöpfer erbarmt sich nach der Katastrophe, die er im Zorn herbeigeführt hatte, über den, der sie jetzt herbeizuführen droht.
"Nach uns die Sintflut" ist schon von daher eine gänzlich unmögliche Einstellung. Denn obwohl sich daran auch durch die Strafaktion Gottes nichts geändert hat - das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf -, so soll doch von Gott aus hinfort nicht mehr der Erdboden, die adamáh, um des Menschen, des adám, willen verflucht sein, weil dieser mit ihr nach seinem Mutwillen verfährt.
Gott verspricht, daß die natürliche Abfolge von Tages- und Jahresrhytmus nicht ausruhen bzw. aussetzen werde. Denn daß die Erde aller Kreatur und zuvorderst dem Menschen als Raum zum Leben dient, das erst macht sie in Gottes Augen zur "guten" Schöpfung.
Uns jedoch wird sie nie mehr sein können als die - mehr oder weniger bewußt für selbstverständlich gehaltene - "Umwelt", wenn wir nicht in ihr Gottes gute Gabe zum Leben entdecken.
Dazu ist ein neues Denken erforderlich - die Bibel sagt “Metanoia”, wir übersetzen zumeist “Buße”. Ein neues Herz - biblisch das Denkzentrum, wo die Entscheidungen darüber fallen, wie wir leben - hat Gott uns zu geben verheißen.
Luther sagt, daß unser ganzes Leben eine Buße sei.
Fangen wir also an mit dem Umkehr zu Gott und machen heute zu dem ersten Tag von jenem neuen Leben, das uns Gott schenken will; wir müssen es nur annehmen!
Amen.
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