Unserer Ev. Paulus-Kirchengemeinde Tempelhof, die zum Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg innerhalb der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gehört, befindet sich im Norden des Berliner Bezirks Tempelhof.

Kirche auf dem Tempelhofer Feld

Wolffring 72
12101 Berlin

Kirchsaal im Margarete-Draeger-Haus

Götzstr. 24b
12099 Berlin

Kapelle im St. Joseph-Krankenhaus

Bäumerplan 24
12101 Berlin

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL

Kirche an Ort und Stelle

Die evangelische und die römisch-katholische Kirche sind beide, anders als Freikirchen, territorial gegliedert. Man kann sich zwar auch einer anderen als der Wohnortgemeinde anschließen, in der Regel gilt jedoch: Wo ich wohne, da gehöre ich auch zur Gemeinde.

In Berlin sind die Gemeindegrenzen anders definiert als auf dem Dorf, und durch Fusionen infolge von Mitgliederschwund sind mitunter große Gebilde entstanden - in unserem Fall ein Gebiet zwischen Neukölln und Schöneberg, wenn man am nördlichen Rand entlang fährt, an der Grenze zu Kreuzberg; südlich der Autobahn / des S-Bahn-Ringes reicht die Paulusgemeinde vom Tempelhofer Damm bis zur Bezirksgrenze nach Neukölln, soweit wir uns noch im Stadtteil Tempelhof befinden und noch nicht in Mariendorf sind. In dem skizzierten Gebiet leben mehrere Zehntausend Menschen unterschiedlichster Religion und Konfession. Gut 6000 von ihnen gehören der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg - schlesische Oberlausitz an und damit im Normalfall auch der Ev. Paulus-Kirchengemeinde Tempelhof.

 An Ort und Stelle Christ sein

Beim Zusammenschluss der vormals selbständigen evangelischen Kirchengemeinden Neutempelhof, Alt Tempelhof - Ost und Zinzendorf im Jahr 2006 wurde die in der Holzmannstraße befindliche Kirche verkauft; übrig blieben das Gemeindezentrum in der Götzstraße - zugleich Sitz des Kirchenkreises sowie der Diakonie und neuerdings auch des Familienzentrums - sowie die Kirche auf dem Tempelhofer Feld mitsamt Gemeindehaus nebenan. Hier finden die unten beschriebenen Aktivitäten der Kirchengemeinde statt, die - bei aller Vielfalt - zwei Konstanten aufweisen, von denen sie geprägt sind: Zum einen handelt es sich um kiezbezogene Veranstaltungen, zum anderen sind sie mehr oder weniger stark Ausdruck unseres christlichen Glaubens evangelischer Ausprägung.

Wir und ihr und das Evangelium

Bei allem, was die Kirche tut, geht es im Grunde ganz schlicht um die “Kommunikation der Frohen Botschaft der Liebe Gottes in Jesus Christus”.
Dazu gehören essentiell die spezifischen Lebensäußerungen der Kirche wie Gottesdienste und Seelsorge, auch als Lebensberatung, z.B. in der Trauer, oder Begleitung bei einschneidenden Lebensereignissen wie Geburt, Heirat, Tod.
Daneben gibt es die Vermittlung der Glaubensinhalte beispielsweise im kirchlichen Unterricht, angefangen bei den Kita-Kindern über den Konfirmandenunterricht bis hin zu dem Projekt “erwachsen glauben” für Menschen jeden Alters.
Die christliche Verkündigung in Musik und Gesang gehört dazu, vom Seniorenchor bis hin zur Aufführung großer Orgelwerke und Oratorien.
Doch damit hört es nicht auf, denn Kirche ist Gemeinschaft, und die erschöpft sich nicht darin, gewisse Pflichten zu erfüllen. Gemeinschaft will auch gepflegt werden, und dazu gehören nicht unwesentlich diverse Feste, etwa das Kiezfest im Wolffring, jedes Jahr im Sommer, oder die Adventsfeste, der Martinsumzug und vieles mehr.

Nicht alle alles, aber jede(r) etwas: Tun, was möglich ist

Wir können (und wollen) nicht alles - und somit überall dasselbe - tun. Die Menschen, die vor Ort sind, prägen mit ihren Möglichkeiten und Grenzen das, was geschieht.
Abgesehen von dem, was finanziell und logistisch machbar ist, finden wir ortsspezifische Traditionen vor (z.B. bestimmte Formen, den Gottesdienst zu feiern) und bringen unsere Gaben ebenso ein wie unsere Wünsche (z.B. bestimmte Musik zu hören oder uns kreativ betätigen zu wollen).
Daraus entsteht ein - wenn man es so ausdrücken möchte - “Angebotsprofil”, dem gemäß die Stellen der hauptamtlich Tätigen besetzt werden. Das sind derzeit zwei Personen im Pfarramt, eine Person (mit halber Stelle) im Gemeindebüro, zwei Kirchenmusiker (gemeinsam mit der Nachbargemeinde), ein Haus- und Kirchwart (+25% Mitarbeiterin), ein Jugendmitarbeiter mit 100%-Stelle sowie eine Mitarbeiterin für Seniorenarbeit mit 40% Stellenanteil.
Damit lässt sich einiges gestalten, zumal eine große Zahl freiwillig Engagierter hinzukommt, ohne die es beispielsweise weder einen Mittagstisch noch die Ausgabestelle von “Laib und Seele” gäbe.
Dennoch müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Darüber zu entscheiden hat die von den Gemeindegliedern gewählte Gemeindeleitung.
Sie lässt sich bei ihrer Prioritätensetzung nicht zuletzt davon leiten, mit wem es “die Gemeinde” als Gegenüber zu tun hat. Das führt zur bewussten Zusammenarbeit in der Ökumene (d.h. mit Christen anderer Konfession, aber auch mit Gemeinden im Ausland) ebenso wie zu diakonischem Engagement für Bedürftige. In jüngster Zeit ist eine lebendige Arbeit mit Geflüchteten entstanden, weitestgehend getragen von Menschen, die ehrenamtlich tätig sind.
Der Dreiklang “Kiez und Kirche und Kultur” ist nicht nur namensgebend für den Förderverein unserer Kirchengemeinde, sondern sagt auch etwas über das Selbstverständnis derer, die sich hier aktiv oder als zahlende Mitglieder einbringen.

Glaubensgenossen und Zeitgenossen

Wir stehen in reformatorischer Tradition, zu der wesentlich die Erkenntnis gehört, dass Kirche immer wieder aufs Neue verändert werden muss (so schwierig das im Einzelnen dann auch für uns Menschen sein mag).
So unterschiedlich wie unsere Persönlichkeiten sind, so unterscheidet sich auch das Glaubensleben der Mitglieder der Evangelischen Paulus-Kirchengemeinde voneinander.
Also muss immer wieder neu ausgehandelt werden, was “jetzt dran” ist. Dazu bedarf es lebendiger Teilhabe möglichst vieler Interessierter, die legitimerweise ihre eigenen Bedürfnisse zur Sprache bringen, aber auch die Menschen um uns herum im Blick behalten - und nicht zuletzt sich dessen bewusst bleiben, dass all unser Tun und Lassen darauf beruht, dass wir von Gott dazu berufen sind, dem christlichen Glauben in dieser Welt Gestalt zu verleihen, um Menschen dafür zu gewinnen, sich uns anzuschließen und in der “herrlichen Freiheit der Kinder Gottes” in der Bindung allein an Gott zu leben.

Die Orgeln im Kirchsaal Margarete-Draeger-Haus

Ein Anfang der 1970er erworbenes Serienpositiv von Orgelbau Schuke-Berlin (Typ Johannes 4 Register) befand sich in der Rundkirche. Es war durch Orgelbauer Reinald Klein/Lübeck ein wenig umgebaut: durch Aufsetzen eines zweiten Stocks werden aus Scharf 4fach eine Quinte 12/3 ‘ bzw. Rauschquinte 2fach ab c0.

Das Instrument wird ab 2013 für den der Gemeinde zugehörigen Kirchsaal Götzstr. im Pfarrbezirk 2 benötigt. Die neben-beruflichen MusikerInnen bitten um die Erweiterung des Instrumentes um ein Pedal. Mit Hilfe eines Jahres-Spendenbriefes kann die Gemeinde das Instrument für 37.200 € zur Kleinorgel durch Orgelbau Waltershausen erweitern lassen. Die weißen Schleierbleche entwirft Orgelbau Waltershausen, ein stärkerer (leider zu lauter) Orgelmotor (Laukhuff) wird eingebaut.

Die Arbeiten werden von einer Gemeindegruppe durch eine Orgelfahrt begleitet; der Orgel-Förderverein beginnt im Kleinen.

Disposition des Schuke-Orgel-Positivs 1969/2013
0riginal 1969 Umbau 1992 Umbau 2013
Gedackt 8 Gedackt 8‘ Gedackt 8‘
Prinzipal 4‘ Prinzipal 4‘ Prinzipal 4‘
Waldflöte 2‘ Waldflöte 2‘ Flöte 4‘ (Holz)
Scharff 3fach Quinte 11/3 Waldflöte 2‘
  Rauschquint 2fach Quinte 11/3 Pedalkoppel
    Violon 8‘ Zimbelstern

Das Instrument wird nach Marpurg 10 temperiert!